Für viele Veranstalter stellt sich aktuell die Frage, wie internationale Events mit mehrsprachiger Kommunikation trotz Reise- und Kontaktverbote stattfinden können. Die deutschsprachige Kommunikation läuft in vielen Unternehmen intern bereits erfolgreich über Microsoft Teams, Zoom &Co. Doch wie kann hier ein Setting mit Dolmetschern integriert werden? Womöglich noch eine Simultanverdolmetschung?
Auf den ersten Blick mag es unmöglich erscheinen, aber so ist es ganz und gar nicht. Während Telefon- und Videokonferenzen in der Vergangenheit mit Problemen in der Ton- und Bildqualität zu kämpfen hatten, hat die Technik inzwischen große Fortschritte gemacht und bietet internetbasierte Konferenzoptionen, in die sich sogar Konferenzdolmetscher nahtlos einbinden lassen – und zwar nicht nur im gängigen Sprachpaar Deutsch-Englisch, sondern mit bis zu 10 Sprachen im parallelen Einsatz!
Hier arbeiten wir als Konferenzdolmetscher eng mit den Konferenztechnikpartnern zusammen, die sich schon seit längerer Zeit auf den Umstieg in virtuelle Meetings mit Dolmetschern vorbereiten. Denn die professionellste und sicherste Lösung für die erfolgreiche Simultanverdolmetschung einer mehrsprachigen Videokonferenz sind die sogenannten „Remote Simultaneous Interpreting Hubs“, die von Spezialisten für Konferenztechnik betrieben werden: In einem physischem Regieraum für die virtuelle Konferenzwelt steht die Ton-. Bild- und Dolmetschtechnik, die sonst im Konferenzsaal untergebracht ist – auch die klassischen Dolmetschkabinen, in denen die Konferenzdolmetscher arbeiten – fast wie im Präsenzmeeting. Ton- und Bildregisseure sind ebenfalls vor Ort und steuern von hier aus den reibungslosen Verlauf des virtuellen Konferenzgeschehens, einschließlich der Verdolmetschung.
Für den Kunden ist es eine komfortable Lösung, die dem Rundum-Service im regulären Konferenzsetting in nichts nachsteht: Die Teilnehmer erhalten eine Einladung zum Meeting per E-Mail und wählen sich mit wenigen Klicks in die Konferenz ein. Anschließend wählen sie den gewünschten Sprachkanal aus, über den sie sprechen möchten, und hören die dazu passende Verdolmetschung.
Um alles andere kümmert sich der Techniker im Hub, auch um die Bereitstellung des Tons aus den Dolmetschkabinen.
In Zeiten von Corona hat der Infektionsschutz auch in der Dolmetschkabine Priorität: Entsprechend den empfohlenen Abstandsregeln arbeiten die Dolmetscher in separaten Kabinen. Vor den Kabinen ist ein großer Bildschirm aufgebaut, auf dem die Teilnehmer der virtuellen Veranstaltung gut zu sehen sind. „Für die Verdolmetschung ist der Sichtkontakt zu den Redner sehr wichtig, egal ob im virtuellen Setting oder in einer Live-Konferenz,“ berichtet Katharina Krause. „Bei Teilnehmern, die ohne Video zugeschaltet sind, ist der Konzentrationsaufwand deutlich höher, und wir ermüden schneller.“
Die exzellente Internet-Bandbreite, die in einem Hub zur Verfügung steht, sowie die kompetente technische Betreuung sind wesentliche Faktoren, die zum Gelingen des mehrsprachigen virtuellen Meetings beitragen. Jedoch hängt die Tonqualität in einer virtuellen Konferenz, in die sich die Teilnehmer ausschließlich von zu Hause aus einwählen, natürlich immer von der Verbindungsqualität des Einzelnen ab. Kleiner Tipp: Es empfiehlt sich für alle Teilnehmer die Nutzung eines Headsets sowie einer kabelgebundenen LAN-Verbindung, die einerseits stabiler ist als eine Funkverbindung und andererseits auch mehr Datensicherheit bietet. Die Einwahl in ein virtuelles Meeting ist alternativ bei den gängigen Anbietern auch über eine Festnetz- oder Mobilfunkverbindung und alternativ über eine mobile Datenverbindung per Funksignal möglich.
Positive Aussichten für alle Konferenzveranstalter: Es ist bereits jetzt möglich, in sicherer und professioneller Umgebung mit mehreren hundert Teilnehmern in bis zu 10 Sprachen zu kommunizieren!